Ein kreativer Raum entsteht, wenn Platz für Kreativität geschaffen wird. Eine Kapazität vorhanden ist. Kreativität kann nicht automatisch entstehen. Kreativität existiert nicht per se. Sie ist wie ein kleines Pflänzchen, das seine eigene Zeit braucht, um zu gedeihen. Es kann sein, dass es einen Gärtner gibt, eine Person, die kreativ sein möchte. Eine Person, die ungestüm ist, Jugend, Sturm und Drang. Diese Person wird, wenn sie sich kreativ betätigen möchte, versuchen alles aus dem Boden rauszureißen, was nur möglich ist. Es kann sein, dass sie erstaunlich viel vollbringt. Wie viele Künstler haben wir, die in jungen Jahren großes vollbracht haben… Klaus Mann, Georg Büchner, Schiller, um nur einige zu nennen. Doch oftmals, vielleicht auch vor allem heutzutage, brauchen wir etwas Zeit. Zeit, um die Welt zu erfassen, uns selbst verorten zu können. Eine Zeit der Suche. Die Suche wird zwar nie zuende gehen, doch wir brauchen für unsere Kreativität eine Richtung. Futter, Nahrung, Ideen. Das bekommen wir von anderen, die uns mit ihrem Wissen, ihren Fertigkeiten, ihrer Ästhetik beeinflussen können. Wir nähren uns und unsere Pflänzchen also erst einmal, bis wir sie zu einer – für uns – akzeptablen Größe gebracht haben. Es steht: Unser Skillset, unsere Gedanken, Träume, Ziele und Wünsche. Dann beginnen wir. Wir ernten die Früchte, pflegen den Baum und vollenden unser Werk.