Lars schwitzte. Seine Hände waren feucht vor lauter Nervositätsschweiß. Er sah durch die Scheibe des Ladengeschäfts. Dahinter war sie, Tamara. Wie immer trug sie ihre Haare offen. Sie wellten sich und formten so zu ihrem sommerstrahlenden Gesicht eine Meereswelle. Ein wahrer Sommersonnenschein war sie. Lars ging schon seit Wochen an dem Blumenladen vorbei und hatte sich bereits vier verschiedene Blumen gekauft, die er allesamt zuhause in den Müll schmiss. Denn er interessierte sich nicht für die Blumen, er wollte nur mit Tamara sprechen. Dieses Mal… Nummer fünf. Dachte er bei sich. Dieses Mal werde ich sie auf ein Date bitten. Er sammelte allen Mut in einem Atemzug und betrat das Ladengeschäft. Tamara strahlte ihn an: „Lars, mein bester Kunde. Was kann ich heute für dich tun?“ Lars blickte sich kurz nervös um, er wollte keine Bühne haben, sondern einen intimen Moment. Er stellte sich vor den Tresen, hinter dem Tamara stand und seine Hände berührten sich gegenseitig beim Sprechen. „Hi.. Tamara, ich wollte dich fragen.“ „Du bist ja ganz nervös – stimmt was mit den Pflanzen nicht?“ „Nein, es ist … den Pflanzen geht es gut. Ich wollte dich fragen, ob du … naja einen Kaffee mit mir trinken möchtest.“ „Oh“ Tamara erblasste ein bisschen. Sie war wohl nicht vorbereitet gewesen. „Also weißt du, ich würde gerne. Es ist gerade schwierig.“ Lars war enttäuscht, er winkte ab und sagte: „Ach schon gut, kein Stress. Es war eine doofe Idee.“ Er ging schnell aus dem Geschäft, denn er hoffte, dass seine Beschämung ihm so nicht folgen konnte.
Tamara blieb stehen. Sie musste sich kurz wieder fassen. Was hatte ich da gesagt? Dachte sie bei sich, denn eigentlich hatte sie auch schon länger darüber nachgedacht, Lars anzusprechen. Er schien so sympathisch. Und irgendwie ahnte sie, dass er ihretwegen und nicht wegen der Pflanzen kam. Sie formte den Mund zu einer Schnute und dachte bei sich: Tja, das war wohl ein verpasstes Date.